Ein Haus soll auch warm gehalten werden. Darum stellt sich jedem Häuslebauer irgendwann die Frage, welche Heizungsanlage in den Keller bzw. Technikraum kommt. Wenn man nicht gerade ein Passivhaus baut, wo keine große Heiztechnik nötig ist, kommen vier verschiedene Techniken zur Auswahl.
Ölheizung
Eigentlich ist diese Technik gar nicht mehr der Rede wert, wenn man sich den Höhenflug des Ölpreises die letzten Jahre angesehen hat und auch aktuell ansieht. Wer auch regelmäßig in Heulkrämpfe ausbricht, weil er sein Auto voll macht, läßt auch die Finger hiervon. Weiter spricht gegen eine Ölheizung, dass man Platz für die Lagerung benötigt – was meistens im Keller erfolgt – und der Keller hierdurch einfach nach Öl müffelt. Für uns also ein klares „Nein“ gegen eine Ölheizung
Pelletheizung
Pelletheizungen werden als sehr ökologisch gepriesen. Der Hintergedanke bei Pellets als Heizware war, dass man die Reste und Sägespäne aus holzverarbeitende Betriebe nimmt, diese zu Pellets presst und diese dann verheizt. Und diese Holzabfälle wären dabei sogar relativ günstig, weil es sich um Abfall handelt. Eigentlich! Denn mittlerweile werden mehr Pellets verfeuert, als Holzabfall anfällt. Der ökologische sind geht dadurch schwinden, aber auch der günstige Preis der Pellets, denn um den Pelletsbedarf zu stillen, werden ganze Bäume zu Pellets verarbeitet. Wenn man dann noch den hohen Preis für eine Pelletheizung sieht und auch noch berücksichtigt, dass man auch noch Lagerkapazitäten benötigt, dann wird die Pelletheizung wieder uninteressant.
Wärmepumpe
Was ist eine Wärmepumpe? Einfach erklärt: Eine Wärmepumpe ist wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Wärme bzw. Energie wird einem Medium entzogen und dem Haus zugeführt. Als Medium, dem Energie entzogen wird, gibt es Luft, Wasser und die Erde. Klassisch ist entweder Luft oder die Erde, durch sog. Erdwärmesonden.
Bei Wärmepumpen werden im Moment mit Strom betrieben den man, mit sog. Wärmepumpentarife, günstiger als normalen Strom bekommt. Mit diesem vergünstigten Strom wird die Pumpe betrieben, die aus dem o. g. Medien die Engergie entzieht. Die Wärmepumpe ist dabei nur effizient, wenn diese mehr Kilowatt (kw) Wärmeleistung aus dem Medium entzieht, als man kw an Strom verbraucht. Eine heutige Pumpe hat eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,4 – 4, d. h. man erhält für 1 kw Strom das 3,4 bis 4fache an kw Heizleistung. Soviel zur Theorie.
Luftwärmepumpe
Praktisch ist eine Luft-Wärme-Pumpe als günstig im Erwerb anzusehen. Praktisch ist diese aber auch unter -5°C nicht mehr zu gebrauchen, da diese dann aus dem 1 kw Strom nicht mehr ein mehrfaches an Heizleistung erbringt, sondern eher im Bereich 1 zu 1 arbeitet. Man heizt also an kalten Tagen direkt mit Strom. Häufiges Argument was man dann hört ist, dass wir doch eine Erderwärmung haben und es in Deutschland in der Regel sehr selten und 0° C kalt ist. Klar, von 2009/2010 und 2010/2011 hat sich niemand den Hintern abgefroren, weil der Winter so lang war. Für uns ist die Luft-Wärme-Pumpe aus dem Rennen.
Erdwärmepumpe
Bei der Erdwärmepumpe werden Erdwärmesonden bis zu 50 m in die Erde gebracht. Dort ist herrscht im Winter wie im Sommer eine konstante Temperatur knapp über 11°C. Die Probleme, die bei der Luftwärmepumpe auftreten, sind hier nicht gegeben, da das Erdreich eine konstante Temperatur hat.
Hauptsächlicher Nachteil der Erwärmepumpe ist der hohe Anschaffungspreis. Der teuerste Faktor sind wohl die Tiefenbohrungen für die Erdwärmesonden. Alles in allem kostet eine Erdwärmepumpe rund 13.000 Euro mehr als eine normale Gastherme. Dafür spart man aber auch gut die Hälfte im Jahr, wenn man seine Hütte beheizt.
Ich gehe davon aus, dass wir mit einer Erdwärmepumpe rund 550 Euro im Jahr an Heizkosten hätten und mit einer Gastherme um die 1100 Euro. Preissteigerung und Zinsen des Kredits nicht mitgerechnet, würde sich die Erdwärmepumpe nach 23 1/2 Jahren rentieren. In den Prospekten der Anbieter rentiert sich diese sogar viel früher, aber das ist nur ein Marketing-Trick, da für die Gaspreiserhöhung 7% angesetzt werden und für Strom nur 3%. Da in unserem Land Solarenergie sehr stark gefördert wird, dürfte die Strompreiserhöhung auf dem gleichen Niveau liegen, wie die vom Gas, wenn nicht sogar höher. Aber in die Zukunft kann keiner blicken, weder das Marketing der Wärmepumpenhersteller noch ich.
Und was bei Wärmepumpen auch noch der Fall ist: Wenn diese eine größere Störung hat, dann kann diesen nur der Kundendienst des Herstellers beseitigen. Anfahrtskosten in der Regel um die €200, zzgl. Reperatur.
Gastherme
Die gute alte Gastherme. Bewährte Technik und für einen 4stelligen Betrag zu bekommen. Gut, dazu kommt noch die Gasleitung vom örtlichen Gasversorger, die noch gelegt werden muss und ein Abgasrohr zum Dach. Dafür ist die Gastherme in den letzten Jahren immer effektiver geworden, benötigt aber für den Betrieb den endlichen Stoff Erdgas. Und falls mal die Gastherme ihren Dienst versagt, dann kann ein lokaler Techniker diese sich ansehen und den Fehler beheben, für kleineres Geld.
Damit man auch ein gefördertes KfW-Effizienz-Haus bekommt, werden zur Unterstützung die Anlagen mit Solarthermie angeboten. Man bekommt dafür Solarkollektoren auf das Dach geschraubt, die im Sommer das Wasser aufheizen. Im Sommer wird die Heizungsanlage überhaupt nicht benötigt. Klingt gut, kostet aber rund €5.000 extra. Man spart damit aber zwischen €100 – €125 im Jahr. Wer rechnen kann, weiß wann diese sich rentieren.
Fazit
Ich denke schon, dass sich eine Erdwärmepumpe rechnenen kann, aber im Vergleich zur guten alten Gastherme könnte dies sehr sehr knapp werden. Dafür ist aber auch ein höherer Betrag auf einmal auf den Tisch zu legen. Und ob diese auch über 20 Jahre ihren Dienst verrichtet, wage ich zu bezweifeln. Heutige Heizungsanlagen vor 20 Jahren ausgewechselt. Einmal, weil keine Ersatzteile mehr verfügbar sind oder weil es effektivere Geräte gibt.
Wir haben uns daher für eine klassische Gastherme entschieden, aber ohne Solarthermie, da sich diese nicht rentiert. Dafür haben wir ein zentrales Lüftungssystem im Haus, das alle zwei Stunden im Haus die Luft austauscht und dabei noch eine Wärmerückgewinnung von 95% hat.
Tipp für den Gasanschluss
Um einen Gasanschluss zu erhalten, muss man diesen bei dem örtlichen Gasanbieter – in der Regel die Stadtwerke – ordern. Damit einhergehend gibt es aber auch einen Vertrag, den man erst einmal 12 Monate an den Backen hat. Erst danach kann man wechseln. Bisher ging ich davon aus, dass man mit einem anderen Anbieter zwar ein paar Euro sparen kann, aber was mir ein Freund mitteilte, hat mich dann doch etwas aus den Socken gehauen. Er erzählte mir, dass er sich locker einen zweiten Urlaub im Jahr leisten kann, durch einen Gasanbieterwechsel zu FlexGas. Dafür muss man aber die Abschlagszahlung ein Jahr im Voraus leisten.
Ein Glück ist dies bei uns noch fast zwei Jahr hin und bis dahin haben sich die Anbieter und Preise wieder längst gemischt.
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